Enkeltrick - Mir würde so etwas nicht passieren

Schon 1964 warnte Eduard Zimmermann in seiner Sendung „Vorsicht Falle“ erstmals öffentlich vor „Neppern, Schleppern und Bauernfängern“. Heute sind die Betrugsmaschen diffiziler, mittlerweile verschärft Künstliche Intelligenz die Problematik rund um Enkeltricks, Schockanrufe oder Messenger-Betrug.

 

Polizeioberkommissarin Nicole Schuster vom Kommissariat Hoya klärte über die unterschiedlichsten Vorgehensweisen der Betrüger auf. Gezielt ältere Menschen seien die Opfer. Sie seien noch in einer Zeit erzogen worden, in denen Werte wie Hilfsbereitschaft, Höflichkeit und und gute Manieren galten. Zudem verfügten gerade ältere Menschen über beträchtliche Rücklagen, seien tagsüber zuhause und oftmals auch allein. „Seien Sie besser einmal unhöflich als dass Sie Ihre Wertgegenstände verlieren!“, forderte die Polizistin die Zuhörerinnen auf, „und wenn Sie Zweifel haben, rufen Sie die 110!“ Der letzte Satz zog sich wie ein roter Faden durch den Vortrag. Niemals solle man sich auf ein Gespräch einlassen, weder am Telefon noch an der Haustür, betonte die Kontaktbeamtin, sofort auflegen bzw. die Tür schließen, die 110 wählen und sich Hilfe in Familie, Nachbarschafts- oder Freundeskreis holen.

 

„Rate mal, wer am Telefon ist?“, so würden die Gespräche oftmals eröffnet. Und in Freude über einen seltenen Anruf der Kinder oder Enkelkinder würden unbedacht Vornamen genannt und schon hätten die Anrufer und Anruferinnen einen Fuß in der Tür. Ein finanzieller Engpass würde vorgetäuscht und hohe Bargeldbeträge erbeten. „Sie dürfen misstrauisch sein und „Nein“ sagen, und dies in einem lauten und resoluten Ton!“, stellte Nicole Schuster heraus und führte fort: „Sie sind nicht verpflichtet jemanden unangemeldet in die Wohnung zu lassen!" Was zu tun ist, wenn jemand doch zu Schaden gekommen ist, thematisierte die Beamtin genauso wie die Prävention durch Familienangehörige, Freunde und Nachbarn. „Offen über das Thema sprechen“ sei die beste Herangehensweise.

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