Myanmar - Zauber des goldenen Landes

Andreas Proeve, Buchautor und Fotojournalist und seit 42 Jahren querschnittsgelähmt, führte die Hoyaer LandFrauen anlässlich der traditionellen Frühstücksveranstaltung zum Auftakt eines neuen Jahres in die zauberhafte Welt Myanmars.

 

Als „Frischling in der Community der Behinderten“ bereiste er erstmals 1986 das damalige Burma. Das Geld knapp, die Hosen zu kurz aber mit einem unbändigen Tatendrang, so der in Wathlingen im Landkreis Celle beheimatete Myanmarkenner, sei er in das heutige Myanmar eingereist. Das Land habe ihn derartig begeistert, dass er entgegen den damaligen Visabestimmungen, die eine maximale Aufenthaltsdauer von einer Woche vorsahen, absichtlich den Flug verpasst habe, um seinen Aufenthalt illegal ein paar Tage verlängern zu können. 30 Jahre sei er danach abstinent geblieben, aber in den Jahren 2014 bis 2016 habe ihn die Neugier und die Faszination Myanmars wieder gepackt.

 

Yagon, Bagan, Moulmein, Mandeley oder „der Goldene Fels“ in der Nähe des Städtchen Kyaikto sind nur einige Ziele, die der Wathlinger mit seinem Triebling ansteuerte. Shwedagon, die goldglänzende Pagode und das Wahrzeichen Myanmars, bedeckt mit einer sechzig Tonnen schweren Goldschicht, tausenden von Edelsteinen und einem 72 Karat schweren Diamanten als Spitze, überdimensionale Buddha-Statuen oder abertausende Pagoden täuschten aber nicht über die Unterdrückung durch das politische Regime und die Armut hinweg, berichtete der Wathlinger. Die Freundlichkeit der Menschen und ihr Lächeln machten vieles wieder Wett. In munterer Folge erzählte der Globetrotter von seinen Erlebnissen mit den Burmesen, der Hilfsbereitschaft beim Austausch der Reifen seines "Trieblings" - einem benzinbetrieben Antriebsgerät seines Rollstuhls- , seinen Erfahrungen beim Wasserfest anlässlich des Neujahrsfests oder dem Kauen der Betelnuss und den daraus entstehenden Hinterlassenschaften. Derzeit rät der Myanmarexperte von Reisen in das ehemalige Burma ab und verweist beispielsweise auf die entmachtete Regierungschefin Aung San Suu Kyi, die gerade in der letzten Woche zu einer weiteren Haftstrafe verurteilt worden sei.