Apulien - im Land der Trulli und Staufer

Studienreise gemeinsam mit den VGH-Reisen Hoya

Castel del Monte © Ina Homfeld
Castel del Monte © Ina Homfeld

„Apulien, wo liegt denn das?“, so oder ähnlich lauteten die Fragen an die Reisenden der VGH Hoya und an die Mitglieder des LandFrauenvereins Hoya im Vorfeld, als es um die Frage des Reiseziels der anstehenden Studienreise ging. Und dabei ist die Geschichte dieses Landstrichs im Absatz des Stiefel Italiens, gelegen zwischen dem adriatischen und dem ionischen Meer, so bedeutsam und die Architektur so einzigartig.

 

33 Reisende machten sich Anfang Mai 2025 auf den Weg um „Puglia“, so heißt diese Region in der Landessprache, zu erkunden. Bari und Brindisi, bedeutende Hafenstädte, waren Spielorte der Geschichte, umkämpft von Byzantinern, Normannen, Römer, Arabern und den Staufern. Aus diesem Geschlecht stammte Friedrich II., Sohn von Kaiser Heinrich VI. und der Enkel von Barbarossa. Ein Relikt seines Wirkens ist das imposante „Castel del Monte“, ein achteckiger Bau mit acht achteckigen Türmen, das auf einem Hügel im Nationalpark Alta Murgia weithin sichtbar ist.

Olivenbäume, Wein und Steine prägen das Landschaftsbild Apuliens. Weiße Städte heben sich von dem Blau des Meeres und dem Grün der Natur ab. Kalkstein ist seit jeher der Baustein, den die Apulier verwendeten um ihre Häuser, prachtvolle Basiliken, erhabene Kathedralen und unverwundbare Kastelle zu bauen. Viele dieser Städte und ihrer Bauwerke standen auf dem Stundenplan der Hoyaer Reisegruppe. Die "weiße Stadt" Ostuni, Martina Franca mit seiner malerischen Altstadt, die barocke Stadt Lecce, auch als Florenz des Südens bezeichnet, sind nur einige zu nennende Ziele dieser außergewöhnlichen und lehrreichen Tour.

Tief hinab ging es für die norddeutschen Gäste nicht nur im Höhlensystem der Grotten von Castellana, einer Tropfsteinhöhle, sondern auch in der Felsenstadt Matura, einer der ältesten Städte der Welt. Die berühmten Sassi di Matera, Höhlensiedlungen, wurden in den aus Tuffstein bestehenden Felsen hinein gebaut, verbunden mit einem Labyrinth aus Gassen und Stufen. Bis Anfang der 50er Jahre dienten sie gemeinsam mit dem Vieh als Wohnungen. Beeindruckend auch die Felsenkirche Santa Lucia alle Malve.

Den architektonischen Höhepunkt erlebten die Studienreisenden am letzten Urlaubstag in Alberobello, die Stadt der Trulli. Ein Trullo ist ein Rundhaus und wird im Trockenbaustil errichtet. Besonderes Merkmal ist das kuppelförmige Dach, das mit einem symbolischen Zippus, einem Schlussstein, endet. 1500 dieser urigen Gebäude sind in Alberobello noch zu finden, zum Teil bewohnt oder für touristische und kommerzielle Zwecke genutzt.

v.l.: Irene Gartz (VGH-Reisen), Reiseleiterin Rachel, Ina Homfeld und Irmtraud Homfeld
v.l.: Irene Gartz (VGH-Reisen), Reiseleiterin Rachel, Ina Homfeld und Irmtraud Homfeld

Verkostungen standen natürlich auch an, in Altamura das Pane die Altamura, ein aus Sauerteig und Hartweizenmehl hergestelltes Brot, die Öhrchennudeln Oricchiette, die in den Gassen von Bari noch per Hand gedreht werden und natürlich auch das ausgezeichnete Olivenöl Apuliens.

 

Dank der liebenswerten Reiseleiterin Rachel, die mit Wissen, Humor und Einfühlungsvermögen überzeugte, genossen die Niedersachsen acht äußerst interessante und abwechslungsreiche Tage. Und so war es kein Wunder, dass alle gemeinsam und gutgelaunt auf der Tour zum Flughafen „Azzurro“ und „Volare“ anstimmten. Letzteren Evergreen komponierte Domenico Modugno, geboren und aufgewachsen in der Region Apulien.

                                                                                                                             Text: Ina Homfeld