Think Big - eine Landschaftsarchitektin zieht in die große Welt

Dipl. Ing. Isabel Zempel (links)  mit Kerstin Gissel vom Vorstand des LFV Hoya
Dipl. Ing. Isabel Zempel (links) mit Kerstin Gissel vom Vorstand des LFV Hoya

Unter „Landschaftsarchitektur“ wird landläufig das Entwerfen, die Planung und die Umgestaltung von nicht bebautem Raum verstanden. Aber darum geht es nicht allein, das stellt Dipl. Ingenieurin Isabel Zempel aus Asendorf den rd. 70 Hoyaer LandFrauen in Thöles Hotel mit ihrer Multimedia-Show und der Darstellung ihres beruflichen Werdeganges eindrucksvoll dar. „Feel, talk, eat, smell and see“, diese fünf Sinne seien notwendig, um die Bedürfnisse der Menschen, die Kultur und das Klima eines fremden Landes zu verstehen. Erst mit dieser Kenntnis könne mit der Planung begonnen werden. Ihr beruflicher Weg führte nach dem Studium in Osnabrück, einem beruflichen Intermezzo in Hamburg und einem Workshop in der Schweiz, angeboten von zwei der seinerzeit einflussreichsten Gartenarchitektur schaffenden Persönlichkeiten, Martha Schwartz und Peter Walker, in die USA. „Aus einem dreiwöchigem Workshop wurden 22 Jahre“, stellt Isabel Zempel schmunzelnd heraus. Weltweit sei sie danach unterwegs gewesen, um einzigartige Projekte zu begleiten. Dazu gehöre beispielsweise der Riverwalk in Chicago, eine 2,25 Meilen lange Fußgängerpromenade, die am Südufer des Chicago-River entlangführt und den verschiedensten Freizeitbedürfnissen gewidmet ist, gleichzeitig aber auch den regelmäßigen Überflutungen trotzt. Die Diplomingenieurin zeigt anhand dieses Beispiels Parallelen zum Weserufer in Hoya und dem dort innewohnenden Potential auf. Ihr Beruf sei anstrengend gewesen. In einem Arbeitsvertrag habe gestanden, dass sie 75% ihrer Arbeitszeit im Flugzeug und im Ausland und nur 25% im Büro zu verrichten habe, so die Asendorferin. Aber auch die Ideen einiger Scheichs in den VAE hinsichtlich künstlicher Schneefontänen in der Wüste oder zehntausender Rosenkugeln auf einem See, die vom Weltall aus gesehen werden könnten, hätten sie zu ihrer eigentlichen Berufung, Garten und Kultur zu verbinden, zurückgebracht. Letzteres könne sie nun auf dem elterlichen „Eichenhof“ in Asendorf verwirklichen.