Als Gastrednerin zum Thema „Darf’s ein bisschen weniger sein?“ begrüßte Imke Wicke im Anschluss an den offiziellen Teil der Jahreshauptversammlung Ulrike Bischoff aus Wechold, gelernte Hotelfachfrau. Studiengänge im In- und Ausland im Fach Ökotrophologie mit Schwerpunkt Wirtschaft und Sportmedizin, sowie in den Fächern Marketing und PR vertieften ihr Fachwissen. Die Ausbildung zum Coach und zur Supervisorin sowie ein Abschluss als Transaktionsanalytikerin komplettieren den Werdegang der engagierten Kommunikationstrainerin.
Die Referentin beginnt ihren Vortrag mit einer kleinen praktischen Übung, der 4-6-4-Atmung. Dahinter verbirgt sich eine Technik zum bewussten Ein- und Ausatmen. Vier Sekunden einatmen und sechs Sekunden ausatmen, das Ganze mehrfach wiederholt helfe nachweislich in akuten Stresssituationen in kürzester Zeit zu entspannen. Im Nachfolgenden erörterte Ulrike Bischoff die Themen Stress, Self-Care, Balance im Leben und Resilienz. Anhand des „Balance- oder Rautenmodells“ von Nossrat Peseschkian, der das Leben in vier grundlegende Bereiche aufteilt, Arbeit und Leistung, Familie und Soziales, Körper und Gesundheit sowie Sinn und Kultur, legt sie den LandFrauen nahe, dass nur ein Gleichgewicht zwischen diesen vier Lebensbereichen helfe, Stresssituationen zu begegnen, für Glück und Zufriedenheit und schlussendlich für eine ausgewogene Balance im Leben zu sorgen.
Nach den Einschränkungen bedingt durch die Corona-Pandemie kehrt auch im LandFrauenverein Hoya allmählich wieder die Normalität ein, dies beweist das äußerst große Interesse an der Jahreshauptversammlung des LandFrauenvereins Hoya. Knapp 140 Mitglieder und Gäste sind der Einladung in das Hotel Thöle in Dedendorf gefolgt. Und so freut sich die erste Vorsitzende Imke Wicke in einen voll besetzten Saal zu schauen und eine ausgelassene Stimmung feststellen zu können. Ehrungen, Verabschiedungen, Wahlen und Ernennungen wechseln in bunter Folge. Schriftführerin Erika Meyer blickt auf die vielfältigen Aktivitäten im Jahr 2022 zurück. Trotz der noch vorherrschenden Einschränkungen beteiligten sich über 1000 Mitglieder an einem der mannigfaltigen Angebote. Sie zieht das Resümee, dass statistisch gesehen jedes der aktuell knapp 900 Mitglieder an mindestens an einer der Veranstaltungen, Seminare, Reisen oder Tagestouren teilgenommen habe. Zugleich appelliert sie an die Anwesenden, sich aktiv in den LandFrauenverein einzubringen, neue Mitglieder zu aquirieren und dies unabhängig von Alter und Beruf. Bettina Kehlbeck stellt kurz die Aktivitäten der "Jungen LandFrauen" vor, bevor Kassenführerin Astrid Schwecke einen nahezu ausgeglichenen Haushalt präsentiert. Die Kassenprüferinnen Irmhild Jädtke und Elke Heuermann bestätigen der Ubbendorferin eine ordnungsgemäße Kassenführung. Der Entlastung des Vorstands wird anschließend zugestimmt.
Ehrungen
Auf 50 Jahre Mitgliedschaft blickt Ursula Tiensch aus dem Bezirk 2 (Hoya) zurück. Mit einem kleinen Blumenstrauß würdigt Imke Wicke diese langjährige Treue.
Verabschiedungen aus dem Vorstand:
Verabschiedung und Ernennung der Ortsvertreterinnen
Knapp 50 Ortsvertreterinnen zählt der LandFrauenverein Hoya zurzeit. Für folgende Ortschaften tritt mit der Jahreshauptversammlung 2023 ein Wechsel ein:
Wahlen
Vier Posten werden anlässlich der Jahreshauptversammlung 2023 neu besetzt bzw. im Amt bestätigt:
Beide Neugewählten engagieren sich bereits seit geraumer Zeit für die "Jungen LandFrauen".
stellvertretender Vorsitz
Mit diesem Eindruck vom winterlichen Sonnenaufgang wurden die zwölf Teilnehmerinnen des sechstägigen Seminars zum Thema "Basenfasten - Fasten mit Obst und Gemüse -" im Bildungshaus Zeppelin & Steinberg in Goslar am Tag nach ihrer Ankunft begrüßt. Neben dem Erlebnis Fasten unter der fachkundigen Leitung von Frau Bellon standen gemeinsame Wanderungen durch den Harz, entspannte Yogastunden und Gesprächsrunden auf dem Stundenplan. Entschleunigung war angesagt, Erholung für Körper, Geist und Seele das Ergebnis.
Das einhellige Resümee nach sechs Tagen lautete: "Es darf gerne eine Wiederholung geben."
Am Weltfrauentag, dem 08.03.2023 fand in bewährter Kooperation mit dem SOVD Hoya, vertreten durch Ursel Wigger, der Gleichstellungsbeauftragten der Samtgemeinde Hoya Christine Schröder, der Samtgemeinde Hoya auch ohne Gleichstellungsbeauftragter, aber vertreten durch Astrid Schwecke und dem Landfrauen-Verein Hoya, vertreten durch Kerstin Gissel eine Abendveranstaltung im Filmhof in Hoya statt mit Sekt und Fingerfood (von Ralf Borcherding).
Es wurde der Film „Sonne„ gezeigt, der im Dezember 2022 in die Kinos kam.
Es geht um drei junge Frauen, die sehr kulturkritisch und mutig mit ihrer Herkunft und ihren kulturellen Traditionen umgehen und durch die sozialen Medien zunächst ungewollt Aufsehen erregen. Der
Film zeigt die Realität der Jugend und der jungen Frauen aus verschiedenen Kulturen, die zwischen den unterschiedlichen Erwartungen ihren eigenen Weg finden müssen.
Wilfried Stegmann, Mitarbeiter im Kompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachsen in Visselhövede referierte bei den Hoyaer LandFrauen zum Thema „Mulchen im Garten“. Der in Ubbendorf gebürtige und nunmehr in Bad Fallingbostel wohnende Agraringenieur ist selbst bekennender Hobbygärtner und setzt seit vielen Jahren auf das Mulchen seiner Gemüsebeete, vorzugsweise mit Stroh. „Ich schaffe nicht nur eine Wohlfühloase für Regenwürmer“, betont der Referent, „sondern verbessere die Bodenqualität, wehre Krankheiten ab und schütze den Boden und die Pflanzen vor Wetterextremen.“ Das Mulchen sei, so fügt er schmunzelnd hinzu, so eine Art "Sonnencreme für den Boden". Gleichzeitig werde das persönliche Wohlbefinden gefördert, denn das Umgraben der Beete im Herbst oder Frühjahr, das ständige Wässern im Sommer sowie das Jäten von Unkraut entfielen. Der Rücken werde geschont. Die optimale Kombination ergäben Kompost, eine 15 bis 20 cm Schicht mit Stroh als Mulchmaterial und die regelmäßige Gründüngung, beispielsweise mit Rasenschnitt. Nachteile der Anbaumethode mit Stroh seien Wühlmäuse und Schnecken, die sich auch gerne in diesem ökologischen Umfeld tummelten. Auch scharrende Vögel sowie Wurzelunkräuter wie Giersch und Quecke ließen sich durch das Mulchen nicht aufhalten.
Besonderes Interesse zeigten die LandFrauen an einer besonderen Kartoffelkultur. Dabei werden die Pflanzkartoffeln einfach mit entsprechendem Abstand auf den Rasen gelegt und anschließend mit Stroh bedeckt. Den Rest übernehme die Natur, verspricht der gebürtige Ubbendorfer und stellt die reichliche Kartoffelernte in Aussicht.
Auf eine Entdeckungsreise in die Welt der Darmmikrobiome nahm die Chefärztin der Klinik für Innere Medizin, Bereich Gastroenterologie der Aller-Weser-Klinik Verden, Frau Dr. Xenia Nölle die Hoyaer LandFrauen mit.
Anschaulich erklärt die Gastroenterologin den langen Weg der Verdauung von der Aufnahme der Nahrung und der mechanischen Zerkleinerung im Mund bis hin zur Zerlegung der Speise auf Molekülbasis und letztendlich der Ausscheidung. Xenia Nölte thematisiert die Aufgaben der Bauspeicheldrüse, der Galle und des Dünndarms. Entscheidend für die Gesundheit des gesamten Körpers sei der Darm, versichert die gebürtige Berlinerin. In ihm lebten um die 100 Billionen Bakterien, Viren und Pilze, die immerhin ein bis zwei Kilogramm auf die Waage brächten. Diese Mikrobiome, landläufig auch als Darmflora bezeichnet, verhinderten die Ausbreitung von Krankheiten, unterstützten das Immunsystem und sorgten letztendlich auch für eine ausgewogene Psyche.
Ganz besonders wichtig, so betonte die erfahrene Chefärztin, sei die regelmäßige Wahrnehmung der Vorsorgeuntersuchungen mithilfe der Koloskopie (Darmspiegelung), die ab dem 50. Lebensjahr präventiv im Zehnjahresrhythmus aber auch bei bestehenden Beschwerden von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen würden. Darmkrebs sei bei beiden Geschlechtern die zweithäufigste Krebserkrankung mit rd. 60.400 Erkrankungen und 24.300 Todesfällen pro Jahr. Bei der Darmspiegelung würden auffällige Polypen entfernt und histologisch untersucht. Aber auch die Untersuchung des Stuhls auf okkultes Blut diene der Früherkennung von Erkrankungen und sei einmal im Jahr eine gesetzliche Leistung.
Andreas Proeve, Buchautor und Fotojournalist und seit 42 Jahren querschnittsgelähmt, führte die Hoyaer LandFrauen anlässlich der traditionellen Frühstücksveranstaltung zum Auftakt eines neuen Jahres in die zauberhafte Welt Myanmars.
Als „Frischling in der Community der Behinderten“ bereiste er erstmals 1986 das damalige Burma. Das Geld knapp, die Hosen zu kurz aber mit einem unbändigen Tatendrang, so der in Wathlingen im Landkreis Celle beheimatete Myanmarkenner, sei er in das heutige Myanmar eingereist. Das Land habe ihn derartig begeistert, dass er entgegen den damaligen Visabestimmungen, die eine maximale Aufenthaltsdauer von einer Woche vorsahen, absichtlich den Flug verpasst habe, um seinen Aufenthalt illegal ein paar Tage verlängern zu können. 30 Jahre sei er danach abstinent geblieben, aber in den Jahren 2014 bis 2016 habe ihn die Neugier und die Faszination Myanmars wieder gepackt.
Yagon, Bagan, Moulmein, Mandeley oder „der Goldene Fels“ in der Nähe des Städtchen Kyaikto sind nur einige Ziele, die der Wathlinger mit seinem Triebling ansteuerte. Shwedagon, die goldglänzende Pagode und das Wahrzeichen Myanmars, bedeckt mit einer sechzig Tonnen schweren Goldschicht, tausenden von Edelsteinen und einem 72 Karat schweren Diamanten als Spitze, überdimensionale Buddha-Statuen oder abertausende Pagoden täuschten aber nicht über die Unterdrückung durch das politische Regime und die Armut hinweg, berichtete der Wathlinger. Die Freundlichkeit der Menschen und ihr Lächeln machten vieles wieder Wett. In munterer Folge erzählte der Globetrotter von seinen Erlebnissen mit den Burmesen, der Hilfsbereitschaft beim Austausch der Reifen seines "Trieblings" - einem benzinbetrieben Antriebsgerät seines Rollstuhls- , seinen Erfahrungen beim Wasserfest anlässlich des Neujahrsfests oder dem Kauen der Betelnuss und den daraus entstehenden Hinterlassenschaften. Derzeit rät der Myanmarexperte von Reisen in das ehemalige Burma ab und verweist beispielsweise auf die entmachtete Regierungschefin Aung San Suu Kyi, die gerade in der letzten Woche zu einer weiteren Haftstrafe verurteilt worden sei.
Fulminanter kann der Start in ein neues Jahr nicht erfolgen, als zu den Klängen des NDR Elbphilharmonie Orchester im Großen Saal der Elbphilharmonie direkt am Neujahrstag, darüber waren sich 43 Hoyaer LandFrauen und ihre Partner nach ihrem Besuch in diesem unverwechselbaren Wahrzeichen im Herzen der Hansestadt Hamburg einig. Über die 80m lange und 21m hohe Rolltreppe erreichten die Hoyaer Gäste die Plaza. Nach einem Rundgang inklusive Panoramablick auf das Lichtermeer des Hamburger Hafens ging es die schwungvoll gestaltete Treppe zum Großen Saal hinauf. Schon der Saal selbst eine Augenweide, die Akustik einmalig. Eine Suite aus „Der Rosenkavalier“ op. 59 von Richard Strauß, präsentiert vom NDR Elbphilharmonie Orchester unter der Leitung von Alan Gilbert, öffnete dann auch die Herzen. Es folgten ausgewählte Songs von George Gershwin und Margret Bonds, dargeboten von der Sopranistin Julia Bullock. "D’un matin de Printemps" von Lili Boulanger und das Werk von Maurice Ravel „La Valse – Poème chorégraphique pour Orchestre“ rundeten dieses einmalige Erlebnis ab.
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Die Veranstaltungen finden z.T. in pädagogischer Verantwortung der Ländlichen Erwachsenenbildung in Niedersachsen e.V. (LEB) statt.